Start: Mi. 18.5.2020 I 20 Uhr
Premiere für geladene Gäste zum 250. Geburtstag von Carl vom Brühl
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Scherenschnittdetail des Bühnebildes “Die Freischützdenker” von Benjamin Löffler
Ein Figurentheater, das die Entstehungsgeschichte des >>Freischütz<< von Carl Maria von Weber und seine Kommunikation mit Carl von Brühl im Seifersdorfer Tal gut recherchiert hier neu und humoresk erfindet.
Wir sind gespannt und freuen uns, dass wir die öffentliche Premiere im Schloß Seifersdorf, dem einstigen Sitz der Brühls aufführen können, nachdem der Künstler Benjamin Löffler das Stück und Bühnenbild maßgeblich 200 Jahre nach der einstigen Uraufführung während seiner Künstlerresidenz in Wachau im Pandemiejahr 2021 entwickelt hat.
Zum Hintergrund:
1821 feierte die erste deutschsprachige Oper “Der Freischütz” im Königlichen Schauspielhaus Berlin am 18. Juni ihre Welturaufführung. Vorausgegangen war ein reger Briefaustausch mit dem preußischen Theaterindendanten Carl von Brühl und verschiedenen Besuchen Carl Maria von Webers im Seifersdorfer Thal und Schloss, dem Sitz der Brühls.
"Im Sommer 1819 besuchte C.M. von Weber seinen Freund und Förderer Graf Brühl auf dessen Schloß in Seifersdorf um mit ihm Wichtiges zu besprechen - planten die beiden doch einen Kulturstreich allererster Güte:
Detail der Schlussszene im Schattentheater von Benjamin Löffler
Zur Eröffnung des neuen Schauspielhauses in Berlin (das alte war 1817 abgebrannt) wollte Graf Brühl, als kulturpolitisches Signal, gegen den Willen des preussischen Hofes, Webers neue Oper aufführen.
Carl Maria von Weber reiste 1812 das erste mal nach Berlin. Dort lernte er einen Kreis freigeistiger Kunstfreunde kennen in deren inspirierender Mitte er eine frohe, übermütige Zeit, voller musikalischer Scherze, und herzlicher Freundschaftsbekundungen verlebte. Unter diesen „Musikbaschkiren“ wie sie sich scherzhaft nannten, traf er auch Graf Brühl welcher später Generalintendant der Berliner Schauspielhäuser werden sollte. Als solcher bemühte er sich seinen Freund Weber nach Kräften zu fördern, stieß dabei jedoch auf entschiedene Widerstand des preussischen Hofes. Brühl und Weber verband der Wunsch nach Erneuerung der Kunst zur Erhebung und Bildung des Publikums. Beide bedrückten, zuweilen bis zur Resignation, die eingefahrenen Geleise und das ewiggleiche Seichte im Theater und Orchesterbetrieb.
Leider ist nicht überliefert was genau die beiden Männer im Sommer 1819 auf Schloß Seifersdorf besprachen. Aus der Korrespondenz der beiden untereinander und mit anderen läßt sich aber in etwa schließen was besprochen wurde.
Benjamin Löffler hat die Korrespondenz und die Biografien von C.M. v. Weber und C. Graf v. Brühl intensiv studiert und daraus einen Dialog geschrieben, der das Gespräch der beiden auf Schloß Seifersdorf wiedergeben könnte. Dieses bildet den Rahmen für das wunderbare Scherenschnitttheater, in welchem Szenen aus der Oper gezeigt werden.
Mit viel Leidenschaft und unendlicher Detailarbeit hat Löffler den Freischütz auf ganz eigene Art in überwältigenden Bildern auf den kleinen Bildschirm seines Schattentheaters gezaubert und hofft damit, rückwirkend in den Kreis der „Musikbaschkiren“ aufgenommen zu werden.
Zusammen mit Teresa Benzner erweckt er die beiden kunstliebenden Visionäre wieder zum Leben und läßt die Zuschauer an der Entstehung der ersten und vielleicht erfolgreichsten deutschen Nationaloper teilhaben.
Mitwirkende
Teresa Benzner: Figurenspiel, C. M. v. Weber
Benjamin Löffler: Regie, Dialog, Figurenbau, Figurenspiel, Szenenbild, Bühne,C. Graf v. Brühl
Raban Löffler: Ton, künstlerische Beratung
Benjamin Löffler
Grundmühlenweg 1
01454 Liegau-Augustusbad
www.namid.de
Fernsprecher: 0176/23267552
Residenz und Aufführung werden mit Mitteln des Neustartkultur Programms der Beauftragten für Kultur und Medien und durch den ORLA e.V. gefördet.
Probenaufnahme hinter der Bühne (c) ORLA e.V.